Gerichtliche Nutzung

Königliches Gericht

Das königliche Amtsgericht und königliche Besuche

1821 bekommt das Schloss eine neue Funktion: Das königliche Amtsgericht Zschopau wird in das Schloss verlegt. Trotzdem wohnen die Oberforstmeister weiter im Westflügel, und als der Prinzregent Friedrich August auf einer seiner längeren Reisen durch das Land Anfang Oktober 1832 drei Tage auf Schloss Wildeck weilt, gilt sein Besuch nicht dem Amtsgericht, sondern dem Oberforstmeister v. Manteuffel. Die beiden waren gut miteinander bekannt. Am 18. September 1838 speiste der nunmehrige König wiederum auf dem Schloss bei Herrn v. Manteuffel. Diesmal hatte er auch die Königin Maria Leopoldina mitgebracht. Anschließend gab Seine Majestät dem hiesigen Frauenverein die Ehre - natürlich nicht im Schloss. Auch als König Albert am 17. August 1877 Zschopau besuchte, ist das Schloss nur ein Teil seines umfangreichen Besichtigungsprogramms, und möglicherweise nicht einmal der wichtigste. Sein Besuch galt auch nicht dem alten Gemäuer als solchem, sondern den königlichen Ämtern im Schloss: Der Oberforstmeisterei und dem Gerichtsamt. Für das Gericht hatte man zudem verschiedentlich neu gebaut. Ob man dem König das 1852/53 an den Westflügel angebaute Gefängnis und den Gefängnishof gezeigt hat? Eher wohl den 1870 neu erbauten Trakt am Ostflügel, wo sich die Amtsräume und der Verhandlungssaal befanden. Das festliche Frühstück mit dem König fand jedenfalls nicht im Schloss, sondern im "Hotel Stadt Wien" statt - so nannte sich jetzt der alte Gasthof "Zum weißen Rößgen". Man war inzwischen etwas Besseres geworden.

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