Objekt des Monats: Mai

Lithografie von Zschopau

Im Mai präsentieren wir einen Neuerwerb im Schloss Wildeck: eine Lithographie mit dem Titel „Zschopau und seine Hauptgebäude“.

Eine Lithographie wird auch als „Steindruck“ bezeichnet, da „lithos“ auf Altgriechisch „Stein“ bedeutet. Es bezeichnet jedoch nicht nur das Druckverfahren, des Steindrucks, an sich, sondern auch die Steinzeichnung, welche als Druckvorlage dient – außerdem zählt der Abzug dazu, welcher auch als Lithographie bezeichnet wird, wie in unserem Fall hier.  

Das Verfahren selbst wird 1798 von Alois Senefelder (1771-1834) entwickelt. Dem Musiker fällt bei einem Spaziergang im Regen auf, dass sich ein Blatt auf einem Kalkstein abgebildet hatte. Er führt den Gedanken an das Ätzen des Steines zum Vervielfältigen von Notenblättern fort und besticht am Ende nicht durch seine eigene Komposition, sondern durch die Schärfe und Deutlichkeit seines Notendruckes.

Senefelders Erfindung nimmt sogleich Fahrt auf, da sich die Kosten für Notenblätter um ein fünffaches reduzieren lassen. Seine Kunst wird auch als „…Geheimnis, Noten und Bilder auf Stein drucken zu können“ bezeichnet und findet schnell Anwendung in anderen Bereichen. So entwickelt sich das Lithographieverfahren für die Vervielfältigung von Kunst.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickeln sich Lithographien zum beliebtesten Druckverfahren in Europa und werden besonders in der Werbebranche eingesetzt, welche von dem bald schon farbigen Massendruck profitieren. Und auch Stadtansichten lassen sich so vervielfältigen und leichter zugänglich zu machen, wozu auch diese Ansicht aus Zschopau zählt. So werden solche Blätter als Souvenierblätter verbreitet, um den Tourismus der abgebildeten Stadt anzukurbeln.