Objekt des Monats Juni 2023

Geldkatze

Unser Objekt des Monats Juni, eine sog. Geldkatze aus dem 19. Jahrhundert, gehörte dem Unternehmer Georg Bodemer, der eine relevante Rolle für die Entwicklung der Stadt Zschopau einnahm. Das Exponat ist mit floralen Mustern verziert und in der Mitte ist ein "G" eingraviert. Vermutlich steht der Buchstabe für Georg.
Eine Geldkatze ist ein Geldbeutel aus Silber und Silberlegierung, der am Gürtel befestigt wird. Im Mittelalter wurde dieser zur Aufbewahrung von Münzen oder wertvollen Gegenständen wie Ringen, Steinen oder Edelmetallen verwendet. Mit dem Aufkommen von Papiergeld fanden jedoch zunehmend Brieftaschen oder Portemonnaies Gebrauch.
Die Herkunft des Begriffs „Geldkatze“ ist nicht hinreichend geklärt. Möglich ist die Benennung nach dem Herstellungsverfahren, denn die Taschen wurden aus den Häuten von Katzen (Katzenleder) gewonnen. Eine weitere Erklärung ist, dass die Gestalt des am Gürtel getragenen Beutels an einen Katzenkopf erinnert. Als wahrscheinlicher gilt jedoch die Ableitung aus dem althochdeutschen "chazza" für "Gefäß, Beutel zum Tragen" als Herkunft.
Als Aufforderung zu schnellem Handeln hat sich die Geldkatze bis heute als Redewendung „Rubbel die Katz'“ in den Köpfen gehalten. Wer bei Preisverhandlungen die Katze „rubbelte“, zählte die in den Säckchen enthaltenen Münzen durch Darüberstreichen und die Kaufentscheidung stand kurz bevor.  

Quelle: https://www.ksk-koeln.de/de/home/ihre-sparkasse/geldgeschichte.html [zuletzt aufgerufen am 25.5.2023].